Runtastic vs. Strava

Strava 1

Rennradtouren werte ich schon seit Jahren mit meinem Garmin Edge 750 aus, der zwar in der Zwischenzeit schon etwas in die Jahre gekommen ist, aber ohne Fehl und Tadel funktioniert und ich so keinen Grund sehe, ihn gegen ein neueres Gerät auszutauschen. Zur Auswertung nutze ich auf dem Mac das Garmin Trainings Center, zur Erstellung von Strecken gpsies.com. Mit Garmin Connect werde ich nicht so richtig warm, zudem finde ich es immer gut, Daten auch lokal zu speichern. Nun bin ich auf Strava gestoßen – und um es vorweg zu nehmen: ganz begeistert.

Grenzen des Garmin Training Centers

Zwar bietet der Garmin Edgar 705 die Möglichkeit unterschiedliche Räder anzulegen und diese auch als separate Aktivitäten in das Trainings Center zu laden, in der Jahresauswertung lassen sich die Kilometer aber nur recht kompliziert wieder trennen. Wenn ich jetzt schauen möchte, wie viele Kilometer bin ich mit welchem Schnitt auf dem Crosser und welche Strecken auf dem Rennrad gefahren, wird es kompliziert. Noch komplizierter wird es, wenn eine weitere Sportart wie Laufen hinzu kommt, dann ist eine Auswertung kaum noch möglich, zudem verschlechtert das Laufen den Schnitt des Radfahrens, was ja auch nicht Sinn der Sache ist. Funktionen die Garmin von dem Trainings Center auf die Plattform Garmin Connect geschoben hat, die mir auch im neuen modernen Design in der Usability nicht zusagt und entsprechend auch nicht genutzt wird.

Garmin Connect

Laufen mit Runtastic

Ein iPhone (oder jedes andere Smartphone) ist der ideale Begleiter zum Laufen, Musik kann abgespielt werden und via App werden die Daten samt Strecke getrackt und es kann anschließend via Facebook geteilt werden – das ist praktisch. (wenn zunächst kein zusätzliches Equipment wie ein Forerunner mit GPS-Funktion gekauft werden soll) Runtastic ist die bekannteste App und bietet in der kostenlosen Version Standardauswertungen, allerdings stößt man schnell an die Bezahlschranke, wenn es etwa um die Auswertung der einzelnen Kilometerleistungen geht, dafür ist die App nicht so teuer. Besonders gut finde ich die Idee, dass man sich per Facebook anfeuern lassen kann, also wenn ich den Start einer Aktivität auf Facebook poste und jemand liked den Beitrag, bekomme ich ein Push ins Ohr – sehr nett. Was nicht so nett ist, dass die Daten wieder relativ allein für sich sind, ich kann sie also nicht mit meinen Garmin Daten kombinieren (und den Edge 705 zum laufen mitzunehmen ist keine Option), so macht das alles auch noch keinen Sinn.

Strava Wettkampf mit Daten

Mein Favorit um die Problemen zu lösen ist derzeit Strava. Eher ein Social Network mit den bekannten Funktionen Personen und deren sportlichen Leistungen zu folgen, gleichzeitig mit der Möglichkeit via App Trainingsdaten aufzuzeichnen. Dabei sind zwei Dinge besonders elegant gelöst: 1. Integration der Daten und Materialzuordnung 2. Segmentierung der Leistungen

Integration der Daten

Egal ob Garmin, Polar oder die eigenen App, Daten können ganz einfach aus unterschiedlichen Quellen importiert und synchronisiert werden, das geht wirklich einfach. Jeder Aktivität kann einer Sportart zugeordnet werden und jeder Sportart wieder unterschiedliches Material. Etwa Fahrräder und Laufschuhe. Diesem Material kann man dann noch Komponenten zuordnen, so dass am Ende eine Auswertung steht, wie viele Kilometer (Höhenmeter) bin ich mit den Bremsen gefahren, wieviele mit dem Reifen und der Kette, oder die Kilometer mit einem Schuh gelaufen. Das ist sehr intuitiv gelöst und erfordert bei der Eingabe der Aktivitäten nur einen einzigen Auswahlpunkt – das ist wirklich toll. Optional können auch Wartungsintervalle mit angegeben werden, also ich möchte nur 3.000 Kilometer mit der Kette fahren, dann bekomme ich einen Hinweis, dass es Zeit für eine neue Kette ist – super!

Segmentierung auf Strava

Das was die Plattform eigentlich ausmacht ist die Segmentierung. Jeder Strava User kann Segmente (Streckenabschnitte) anlegen und automatisch werden Bestenlisten geführt über alle User, die dort je langgefahren oder gelaufen sind. Wer schon immer wissen wollte, was seine Zeit am Waseberg wert ist, wird hier fündig – gerade auch gegen die Profis, die ebenfalls ihre Daten auf Strava zur Verfügung stellen. Mich motiviert das, und die Konkurrenz muss nicht das große Ganze sein, sondern es werden auch die persönlichen Segmentzeiten gespeichert und die der Freunde, des Clubs (den man dort auch anlegen kann). Und es gibt wirklich viele Segment. Hier ein Beispiel:

Strava 2

Grenzen der Auswertung von Strava bei deren App

Strava 3Die Grenzen sind eher technischer Natur, wenn man eine Telefon hat, dass entweder mit Windows funktioniert oder nicht den ANT+ Standard unterstützt, wie es etwa bei iPhone 4 der Fall ist. Dann wird die Materialdecke recht dünn, weil entweder nicht so viele Daten gesammelt werden, oder keine externen Messgeräte angeschlossen werden können. Im Fall des ANT+ Problems könnte sich mit einem Dongel geholfen werden, aber dann passen die Geräte nicht mehr in die Standardtaschen. Auch die Messung der Geschwindigkeit via GPS ist nicht immer genau und was wirklich fehlt ist die Auto-Pause-Funktion wenn man an der Ampel wartet, die bei klassischen Radcomputern schon seit Jahren Standard sind.

 

Fazit

Runtastic und Garmin Connect bieten für mich nicht genug Integrations- und Exportfunktionen die unterschiedlichen Rädern und Sportarten gerecht werden. Das alles macht Strava besser und bietet schon der kostenlosen Version vielfältige Möglichkeiten in Bezug auf Segmentierung und der Zuordnung von Material und Komponenten. Allerdings sollten hier Gedanken zum Datenschutz gemacht werden, also wem will ich welche Daten zeigen und wo liegen die Daten – halt wie bei allen Onlineplattformen. Dies alles unter der Voraussetzung, dass die Daten für eine der Sportarten über eine (kostenlose) App gesammelt werden – bessere Auswertungsmöglichkeiten bieten auf jeden Fall die Spezialgeräte…

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