Rund um Köln 2015 – wenn alles passt

Rund um Köln

Die Aufregung und die Nervosität waren groß, stand doch am Sonntag unser erster Start bei dem Jedermannrennen Rund um Köln an. 126 Kilometer mit um und bei 1400 Höhenmetern verteilt auf acht Anstiege, die meisten davon mit Passagen im zweistelligen Zeigungsprozentebereich, wir hatten Respekt. Hinzu kam eine Mindestgeschwindigkeit von 28 km/h und der Hinweis in diversen Foren, dass es sich bei Rund um Köln doch eher um eine Besenwagen-Challenge handeln würden – mit diesen Eindrücken standen wir am Sonntag pünktlich um 9 Uhr am Rheinufer im Startblock, und es kam anders.

Perfekte Bedingungen bei Rund um Köln

Der Verlegung vom Ostersonntag auf ein Juni-Wochenende zeigte volle Wirkung. Wunderbarer Sonnenschein und Temperaturen um die 22 Grad kann man getrost als ideales Radfahrwetter bezeichnen, mehr geht nicht. Auch der Rest der Bedingungen waren perfekt: Die Anmeldung verlief am Sonntagvormittag reibungslos und auch sämtliche Gefahrenstellen waren super abgesichert, es hing also alles nur von der eigenen Form und den Beinen ab, ob sich die Fahrt zur Rheinmetropole lohnen würde. Und auch der Harry Blum Platz als Start-Ziel-Event-Fläche war perfekt gewählt. Tolles Panorama, entspannte Stimmung, gerade nach dem Rennen, das war wirklich gut gemacht.

Rund um Köln

Das Rennen

Ziel war es vor dem Besenwagen ins Ziel zu kommen, auf der Wunschliste im Kopf war da noch ein 30er Schnitt recht fest verankert. Taktik war es entsprechend das Rennen Rund um Köln entspannt angehen zu lassen und ggf. an einem der späteren Berge das Tempo anzuziehen, sollten noch Körner vorhanden sein. Mit dem lockeren Start klappte es nicht, sofort ging es an zwei schlimmen Stürzen mit Tempo 45 vorbei, aber schon kurz hinter Köln beruhigte sich das Feld und das Tempo sank auf um und bei 35 km/h. Nach guten 20 Kilometer kam der erste Anstieg nach Oberkirsbach, der zwar anstrengend war aber uns nicht völlig forderte. Leider hatten wir es versäumt uns die Strecke und die Anstiege richtig anzuschauen, so dass wir spätestens nach der ersten Bergwertung in Bergisch Gladbach nicht mehr wussten, was noch auf zu kommt – wir fuhren einfach, was bergauf richtig Spaß machte, da ich reihenweise Fahrer überholen konnte – leider überholten sie mich bergab wieder – daran muss ich arbeiten. Kurze Zeit später kam schon der erste Anstieg zum Schloss Bensberg, der ebenfalls gut lief, das Kopfsteinpflaster konnte ohne Probleme gefahren werden und wir waren guter Dinge was noch kommen würde. Bis dahin hatten wir einen Schnitt von über 35 – der Besenwagen war also in weiter Ferne. Die nächsten Anstiege verliefen ähnlich bis es nach 83 Kilometer hoch nach Oberkühlheim ging. Laut Strava ein Anstieg mit einer Länge von 2,7 Kilometern und 5 Prozent Steigung im Schnitt und selten steiler als 8 Prozent. Dennoch hat das Ding genervt und reichlich Körner gekostet. Von dort ging es wieder Richtung Bergwertung und Schloss Bensberg, mittlerweile mischten sich die Felder der langen und kurzen Strecke, was alles etwas unübersichtlicher werden lies und auch die Beine meldeten langsam Arbeitsverweigerung in Form von Krämpfen (da war ich nicht allein, am Rand sah man viele Dehnübungen praktizieren) an. An der ersten Bergwertung konnte ich sie noch gut ignorieren, beim Schloss überwog die Wut auf quer fahrende Fahrer, bergab konnte ich sie noch kurz bändigen, aber irgendwann machten die Beine zu. Wir sind auch bergab voll gefahren und irgendwann ging es einfach nicht mehr, meine Oberschenkel waren ein einziger Haufen von Krämpfen und Schmerzen. Meine Getränke waren schon leer, es blieb mir nichts anderes übrig als die Krämpfe durch lockeres kurbeln zu lösen und die letzten 7-8 Kilometer halbwegs anständig ins Ziel zu kommen. Die Marke von unter vier Stunden war mittlerweile in realistischer Nähe und als mich eine etwas schnellere Gruppe überholte konnte ich dranbleiben und bin nach 3:55 h mit denen im Ziel angekommen. Ein Schnitt von 32,1 km/h stimmte mich doch arg fröhlich und ich schien mit der Sonne um die Wette – nicht anderes erging es Felix, der die schnelle Gruppe noch ins Ziel führte und eine gute Minute vor mir da war.

Rund um Köln

Vorfreude auf ein kühles Kölsch nach dem Rennen…

Ein wirklich tolles Rennen, bei dem es nur zwei kleine negative Hinweise gibt: die Strassen waren teilweise in einem wirklich katastrophalem Zustand – dafür kann der Veranstalter wirklich gar nichts! Für die etwas überfüllte Versorgung im Ziel schon – wir haben uns einfach die verdienten Biere gekauft und das Wetter, den Rhein und das Rennen genossen!

Rund um Köln

Nur am Start gesehen: Den Besenwagen

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