RTF Lüneburg – ein ewiges auf und ab

Als Vorbereitung auf den Velothon in Berlin hatten wir schon länger vor, mal wieder eine RTF zu fahren. Am Pfingstsonntag war es dann soweit. Wir machten uns gefühlt mitten in der Nacht auf zur RTF Lüneburg. Um kurz nach sieben kam Felix bei mir vorbei – so ein Volvo ist schon was sehr praktisches: Rückbank umklappen, Räder reinlegen, fertig!
Gemütlich ging es nach Lüneburg, dort angemeldet und dann hatten wir noch etwas Zeit, uns das Schauspiel vor dem Start anzuschauen. Was für Räder dort rumgefahren, getragen und natürlich auch gepflegt wurden, war schon beeindruckend.

Am besten fanden wir eine Variante, die wir gleich zwei mal gesehen haben: Ein neuer, aktueller aerodynamisch optimierter Rahmen, der sicherlich nicht preiswert war: Und was hängt dann an der Seite am Flaschenhalter? Eine Luftpumpe die den teuer erkaufen Luftwiderstandsvorteil sicherlich gleich wieder zunichte gemacht hat, wie gesagt, gleich zweimal… Der Mut von Felix, in kurz/kurz zu starten wurde aber sicherlich ähnlich aufgenommen. Denn so richtig warm war es nicht und am bewölktem Himmel war kein Loch zu sehen, durch das die Sonne hätte mal durchkommen können. Immerhin blieb es die gesamte Zeit trocken.

Rennrad Team Hamburg Altona in Lüneburg
Die Klamottenfrage…

 

Unser Ziel war es, die 120 Kilometerrunde recht gut über die Bühne zu bringen, ohne dabei ans absolute Limit gehen zu müssen. Wir beide sind ja nicht gerade Langstreckenfahrer, so dass wir vor den guten 3,5 Stunden im Sattel schon ordentlich Respekt hatten. Als es pünktlich auf die Strecke ging, hängten wir uns gleich an eine recht flotte Gruppe, die von den St. Paulianern angeführt wurden.

Zanshin Dojo und Sindt Consulting Cycling Team bei der RTF Lüneburg
entspanntes Rollen an der achten Position

Auf geraden Strecken konnten wir beide sehr gut und ohne Probleme mithalten, nur in Kurven zeigte sich meine alte Schwäche, dass ich sie nicht so schnell fahren kann, wie andere. So musste ich häufiger Lücken schließen, kaum war ich wieder dran, gab es gerade in der Anfangsphase gleich die nächste Kurve – aber es lief ganz gut. Was sich schon am Anfang bemerkbar machte, nahm nach und nach an Bedeutung zu – die Strecke war sehr wellig. Es war ein stetes rauf und runter. Bei einer Steigung direkt nach einer Kurve konnte ich dann nicht mehr an der schnellen Gruppe dranbleiben, aber es kam zum Glück die gleich die nächste. An der ersten Kontrolle waren wir mit einem Schnitt von fast 35 km/h angekommen – sehr gut.

Sindt Consulting und Zanshin Dojo Cycling Team bei der RTF Lüneburg
Suchbild: Felix und ich bei der ersten Kontrolle.

Der zweite Abschnitt startete gleich mit einer anstrengenden Aufholjagd auf eine Gruppe, die ein paar hundert Meter vor uns fuhr. Rangekommen, entspannt mitgefahren, bis sie durch einen Defekt auseinander gefallen ist. Vorher ging es mal wieder bergauf, und ich wurde am rechten Rand eingeklemmt, als ich wieder freie Fahrt hatte, konnte ich aus dem Sattel steigen, und alle bergauf überholen – immer wieder ein tolles Gefühl für mich. Felix und ich machten uns dann allein auf den anstrengsten Teil der Strecken. Es ging weiter rauf und runter, als es mir eigentlich schon genug war, kam er: Der Kniepenberg! 14 Prozent Steigung sind für mich einfach zu viel, zum Glück ging es danach schön bergab, und wir konnten zu zwei anderen Fahrern aufschließen, mit denen wir dann fast bis zur zweiten Kontrolle gefahren sind. Ein Anstieg – unglaublich – mit einer Serpentine hat mir doch arg zu schaffen gemacht. Als ich gestern mir das Profil am Computer anschaute, sah ich, dass der Anstieg durchaus mit dem Kösterberg zu vergleichen ist – und dafür habe ich das ganz ordentlich geschafft.

Sindt Consulting und Zanshin Dojo Cycling Team bei der RTF Lüneburg
Höhenprofil der 120km Strecke der RTF-Lüneburg

An der zweiten Kontrolle hatten wir immerhin noch einen Schnitt von 33 km/h und zumindest ich hatte die Hoffnung, dass der „harte“ Teil der Strecke vorbei sei. Felix hatte noch Körner, die er auf den letzten 40 Kilometer in ständiger Führungsarbeit aufbrauchte. An einem der letzten Anstiege war meine Kraft dann fast erschöpft und ich bin sehr sehr langsam gefahren. Felix wartete und dann ging es doch in einer netten 4er Gruppe recht flott weiter Richtung Start/Ziel. Nach 116 Kilometern, knappen 3 Std 40 Minuten Fahrzeit, 720 hm und einem Schnitt von 32 km/h war die RTF Lüneburg als „Generalprobe“ geschafft. Für Felix etwas besser, immerhin hatte er zwischendurch noch mal Zeit ein paar Gruppen durch seine Antritte auseinanderzunehmen – ich bin da ja mittlerweile vorgewarnt 😉

Zu hause wartete schon eine leckere und riesige Portion Bolognese und frische Zimtrollen auf uns – vielen Dank dafür 😉

Was bleibt: eine gute Kondition, Trainingsaufgabe: Kurvenfahren, eine top organisierte RTF (vielen Dank an die Vereine) und Vorfreude auf Berlin!

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