Rennradsonntag

Tour de France
Der gestrige etwas radlastige Tag fing mit fleißigem Anfeuern für die Jedermänner beim Hamburg Triathlon an. Ein schattiges Plätzchen am Altonaer Balkon war genau richtig, um sich die Raddisziplin etwas genauer anzuschauen. Wie schon im vergangenen Jahr ist mir besonders die Vielfalt am verwendeten Material aufgefallen. Vom Profirenner über Singlespeed bis hin zum Damenrad, welches die besten Tage schon lange hinter sich hatte, war alles dabei – aber das ist ja das besondere an einem Jedermannrennen. Besonders gut fand ich die Kontrolleure, die die Einhaltung der Regeln überwachten, so was wünsche ich mir auch bei den Cyclassics 😉 Dennoch gab es auch einige grobe Verstöße (damit meine ich nicht das Windschattenfahren). Neben einer Trinkflasche auf dem Hörnern des Lenkers, waren es vor allem Passanten, die für Gefahr gesorgt haben. Trotz Polizeiabsicherung sind viele einfach über die Strecke gegangen, ohne vorher zu schauen. Auch Radfahrer, die einfach auf die Strecke gehopst sind und dann dort mitgefahren sind, um an der Kreuzung dann wieder abzubiegen. Den fehlt schlicht die Wahrnehmung, welche Gefahr sie darstellen. Daneben gab es wahre Panikattacken von Kreuzfahrern, die Angst hatte, dass ihr Traumschiff ohne sie abfährt.
Rennradsonntag in Hamburg

Nach dem Triathlonanfeuern ging es dann selbst aufs Rad – es sollte ja ein echter Rennradsonntag werden. Die Südrunde stand an, und ich war mir irgendwann nicht sicher, ob das bei knappen 30 Grad eine besonders gute Idee gewesen ist. Der Schnitt wurde schon auf dem Weg zum alten Elbtunnel zerstört. Zu viele Touristen und Sonnenhungrige auf der Strecke. Im Elbtunnel war es dann schön kühl, aber nicht minder voll. Das änderte sich dann natürlich im Freihafen und es rollte sich entspannt ins Alte Land. Nach einer kurzen Schleife ging es dann zum Ehesdorfer Heuweg und die Qual beginn. Der Heuweg ging zwar noch, aber die weitere Strecke nach Langenrehm war dann doch sehr anstrengend. Ein wenig habe ich mich die ganze Zeit über die Massen an Radler gewundert, die mir entgegengekommen sind, bis mir klar wurde, dass es wohl noch Fahrer der Alma Mater RTF waren. Nach einer kurzen Pause in Langenrehm, ging es zurück zum Freilichtmuseum und dann direkt nach Harburg. Zwischendurch kam meine Luft auch zurück und es ging in einem halbwegs vernünftigen Tempo zurück zum Elbtunnel. Durch die Menschenmassen hindurch und schon war Altona erreicht. Sehr kaputt und fertig standen am Ende 70 km und reichlich Höhenmeter auf der Uhr – leider war der Durchschnitt nicht erwähnenswert. Ein wenig sehne ich mich nach der „alten“ Südrunde, die viel weniger anstrengend war, aber es ist schon nicht verkehrt, das Feld durch den langen Anstieg zu entzerren.

Kurz ausgeruht und dann ging es ja schon mit der Tour d´Honneur weiter. Ich fand die Verlegung in die Abendstunden sehr gelungen und die Animation des Arc de Triomphe war wirklich sehenswert. Zudem gönne ich Marcel Kittel den Etappensieg, das entspricht ja tatsächlich den Verlauf der Tour. Bei mir wird die 100. Austragung der großen Schleife als eine sehr angriffslustige in Erinnerung bleiben, auch wenn der Gewinner eigentlich seit der ersten Bergankunft feststand, gab es viele Angriffe, was die Rundfahrt sehr lebhaft machte. Der Gewinner – naja, die Herzen erreicht er nicht und Zweifel bleiben, mal das nächste Jahr abwarten, wie dann die Duelle ausgehen…. 


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