Das Rennrad aufpumpen gehört zu den Arbeiten am Rad, die am häufigsten vorkommen. Grundsätzlich sollte vor jeder Fahrt der Luftdruck kontrolliert werden und da die Ventile und Schläuche nie ganz dicht sind, muss meist auch etwas nach gepumpt werden.
Wie das Rennrad aufpumpen?
Eine gute Standpumpe mit der Möglichkeit mind. 8 Bar und mehr zu pumpen gehört zur absoluten Standardausrüstung und sollte beim Kauf eines Rennrades sofort mitgekauft werden. Es gibt oftmals auch günstige Angebote auf dem Flohmarkt. Wichtig ist neben dem maximalen Druck die Standfestigkeit von Fuss und Körper, dass der benötigte Druck auch wirklich ausgeübt werden kann und die Pumpe dabei nicht zerbricht. Ich persönlich habe sehr gute Erfahrungen mit der JoeBlow von Top-Peak gemacht, die hält.
Die meisten Standpumpen haben am Ende ein Schlauch mit zwei Adaptern. Den einen für Sclaverand-Ventil (meist am Rennrad) und dem Standard Blitz-Ventil und auf der anderen Seite für das Schrader-Ventil, welches gerne auch als Autoventil bezeichnet wird.
Zum aufpumpen des Rennrads die Schraube des Sclaverand-Ventils etwas lösen und mit dem Finger einmal kurz auf das Ventilende drücken, so dass etwas Luft entweicht – das hilft beim anschließendem pumpen. Jetzt den passenden Kopf auf das Ventil stecken, feststellen (vom Pumpmodell her immer unterschiedlich) und es kann losgehen. Um den richtigen Druck in den Reifen zu bekommen, sollte die Pumpe eine entsprechende Anzeige habe.
Wie viel Druck im Rennradreifen ist richtig?
Beim optimalen Druck für das Rennrad sind unterschiedliche Faktoren zu beachten:
- Max Druck des Reifens und des Mantels – diese sollten nicht überschritten werden und stehen immer auf der Flanke.
- Bei dünnen 23mm Reifen kann die Faustformel „Gewicht Fahrer : 10 = Luftdruck“ herangezogen werden, sofern Punkt 1 nicht überschritten wird. Der klassische Druck bei 23mm Reifen sind meiner Erfahrung nach 8 Bar. Dieser Druck ist vielen Langstreckenfahrern aber schon zu hart.
- Bei den mittlerweile immer beliebteren dickeren Reifen kann auch ein niedrigerer Luftdruck gefahren werden, ohne das der Rollwiderstand steigt. Das erhöht den Komfort beim Rennradfahrer deutlich. Hier können bis zu 2 Bar weniger auch gut sein. Ausprobieren 😉
- Der Druck ändert sich durch äußere Einflüsse. So empfehlen wir immer beim Transport im Auto Druck aus den Reifen zu lassen.
Wie kann unterwegs aufgepumpt werden?
Neben der Standpumpe sollte noch eine kleine Pumpe für die Trikottasche besorgt werden, um bei einer Panne den neuen Reifen am Rennrad aufpumpen zu können. Hier gibt es zwei Möglichkeiten: Einmal eine klassische Pumpe wo ordentlich Armschmalz gefragt ist und eine mit einer kleinen Gaskatusche, die für den nötigen Druck sorgt. Wir empfehlen den Armschmalz, der funktioniert immer, auch bei der dritten Panne während einer Ausfahrt.
Rennrad an der Tanke aufpumpen?
Mit einem Adapter ist das grundsätzlich möglich, allerdings können die meisten Geräte an Tankstellen nur circa 4 Bar ruck aufbauen. Wichtig ist der Adapter dabei.
Die unterschiedlichen Ventile fürs Rad
andere Bezeichnung:
- Fahrradventil
- Alligator
- Blitz-Ventil
- Wood-Ventil
- deutsches Ventil
- NV – Normalventil
- Felgenbohrung: ø 8,5 mm
- Maximaldruck: 6 bar
Bei den Dunlop-Ventilen muss ein Rückschlagventil mittels stärkerem Gegendruck der Pumpe überwunden werden. Bei früheren Dunlop-Ventilen diente ein Gummischlauch als Rückschlagventil, weshalb sie sich nur schwer aufpumpen ließen. Eine Sonderform des Dunlop-Ventils nennt sich Blitz-Ventil. Dabei wurde der Gummischlauch gegen ein eingebautes Rückschlagventil ersetzt. Dies ermöglicht das Aufpumpen mit deutlich weniger Kraft. Der Begriff Dunlop-Ventil meint heutzutage meistens das moderne Blitz-Ventil, denn die alte Bauform mit Schlauch ist praktisch ausgestorben. Die meisten Dunlop-Ventile sind nicht für hohen Luftdruck geeignet, es gibt aber einige hochdrucktaugliche Ausführungen. Charakteristisch ist, dass Dunlop-Ventile in ein Gewinde am Schlauch geschraubt und somit leicht austauschbar sind. Dadurch lassen sie sich allerdings auch leicht stehlen oder sabotieren. Weil das Ventil nicht mechanisch geöffnet wird sondern durch den Druckluft (aus der Pumpe), kann man den Luftdruck im Fahrradschlauch nicht messen. Es gibt allerdings Ausführungen, die diesen Nachteil umgehen.