Noch 6 Tage bis zu den Cyclassics

Essen bei den Cyclassics

Und das Wetter in Hamburg ist unter aller Sau. Windig und Nass – halt richtig Herbst. So war die Runde gestern in die Hamburger Berge alles andere als locker – bergauf mit Gegenwind ist irgendwie doppelt blöd. Dennoch sind wir die Anstiege bis Langenrehm passabel hochgekommen und die Taktik für die Cyclassics am Sonntag verdichtet sich.

Da Wetter und Beruf kein ausgiebiges Training mehr zulassen – und die Form eh nicht mehr verbessert werden kann – geht es nun um die technische Vorbereitung, wie Rad und Essen. Heute mal ein paar Gedanken zur Verpflegung bei den Cyclassics.

Verpflegung bei den Cyclassics

Die meisten Menschen sind nur in der Lage Kohlenhydrate für 90 Minuten bei körperlicher Anstrengung zu speichern. Bei einer Renndauer von circa drei Stunden auf der 100km-Runde müssen die Speicher zum einen neu gefüllt werden, zum anderen sollten sie zum Start auch gefüllt sein. Schon bis zu 48 Stunden vor dem Rennen sollten Kohlenhydrate im Mittelpunkt des Essensplans stehen, da der Körper aber nur begrenzt Kohlenhydrate speichern kann, bringt es auch nichts, nur noch Nudeln zu essen. Also leicht, gesund und ausgewogen Essen – dann sollten die Speicher voll sein.

Das Cyclassics-Frühstück

Der beste Zeitpunkt für das Frühstück liegt um und bei zwei Stunden vor dem Start. Bei den Cyclassics bedeutet dies: Frühstück circa 6 Uhr. Wenn man kein guter Frühstücksesser ist – wie ich es bin – empfiehlt es sich, das Frühstücken zu üben. Hört sich albern an, hilft aber. Zudem sollte vor dem Rennen nichts gegessen werden, was der Magen nicht kennt. Natürlich stehen auch hier wieder die Kohlenhydrate und wenig Fett im Mittelpunkt. Bei mir hat sich ein leichtes Früchtemüsli mit fettarmen Joghurt als gut herausgestellt. Dazu viel trinken, bis es sprichwörtlich oben wieder rauskommt. Andere schwören auch auf Brötchen mit Honig, was mir aber immer etwas schwer im Magen liegt.

Gegen den Hungerast im Rennen

Während der Fahrt hat der Körper einen hohen Bedarf an Essen und Flüssigkeit. Ein Richtwert sind circa 60g Kohlenhydrate als zusätzliche Nahrungsaufnahme um zu verhindern, dass die Glykogen-Reserven aufgebraucht werden und der befürchtete Hungerast kommt. Energy Drinks, Gels, Riegel und andere leicht verdauliche Snacks helfen bei der Aufnahmen. Zudem sollte je Stunde zwischen einem halben Liter und einem Liter getrunken werden – je nach Wetterlage. In der Praxis stellt sich das bei uns immer wie folgt dar: Noch im Startblock trinken, trinken, trinken und dann nur zwei Flaschen mit auf die drei Stunden Fahrt nehmen. Es ist zwar knapp, aber es reicht und im Ziel gibt es ja auch wieder was. An einer der Cyclassics-Verpflegungstationen anhalten, oder eine dritte Flasche in die Trikottasche halten wir für völlig überflüssig, Zeitverschwendung und gefährlich. Ich trinke seit einiger Zeit Iso-Drinks, also Wasser mit Energie in Form von Zucker und Kohlenhydrate (diese in Form von Maltodextrin). Vielleicht ist es Einbildung, aber ich spüre einen Unterschied zu Apfelschorle oder anderen Getränken. Allerdings, muss ein solcher Iso-Drink auch vom Magen verkraftet werden. Auf keinen Fall erstmals im Rennen probieren. Bei der Ernährung sind wir komplett auf Gels umgestiegen. Es geht einfach schneller, als die Riegel auszupacken und zu kauen. Gerade in einem etwas hektischerem Rennen ist es einfach unpraktisch. Bei den Gels kann grob zwischen welchen mit Koffein und welchen ohne unterschieden werden. Hier sind wir im Team bei 50/50. Wieder sollte der Magen entscheiden und es sollte wieder auf jeden Fall getestet werden. Niemals im Rennen Produkte essen, die ihr nicht getestet habt. Die Menge hängt immer von der persönlichen Vorliebe ab. Nach circa 45-50 Minuten ist mit Langenrehm der höchste Punkt der Cyclassics-Strecke erreicht, und die Hauptanstrengung geschafft. Für mich ein guter Zeitpunkt Energie nachzufüllen, dann nochmal nach circa 2 Stunden in der Nähe von Rosengarten, wo viele kleine „Ansteige“ warten und dann noch mal ein dritten Psycho-Gel in Freihafen um die letzten Kilometer gut zu überstehen. Aber das ist meine persönliche Einteilung. Sich vor dem Rennen aber einen ungefähren Plan zu machen, wann was gegessen werden sollte ist eher schlau als albern.

Ordnung muss sein

Und das gilt vor allem für die Trikottaschen. Was ist wo, und wie komme ich dort am besten ran. Je länger hier die gleiche Reihenfolge geübt wird, desto besser klappt es im Rennen. Manche öffnen die Gels auch schon vor dem Rennen, damit es leichter wird. Bei mir ist in der rechten Tasche immer das klassische Essen, also die Gels. In der Mitte Pumpe und Werkzeug und in der linken besondere Sachen wie eine Banane oder auch mal die Armlinge.

Nach den Cyclassics

gibt es in Hamburger ein alkoholfreies Weizen und viel Freude. Aber auch hier sollte so langsam ans Essen gedacht werden. Ein Regenerationsdrink und ein leichtes Essen bieten sich an, etwas Obst und Gemüse eh – aber seien wir ehrlich: Es darf nach einem Rennen auch der Eisbecher mit Sahne sein 😉

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