Lohnt sich Strava Premium?

Strava Premium

Ich liebe Strava (gerade im Vergleich zu Runtastic)! Die Zusammenführung von unterschiedlichen Sportarten, das Verknüpfen von unterschiedlichen Geräten und die sehr sinnvollen Funktionsunterschiede zwischen der App und der Desktop-Version. Auch finde ich die Basisfunktionen umfangreich und optimal – dennoch habe ich mich verführen lassen und habe mal die Premiumfunktion getestet. Hier mein subjektiver Eindruck der unterschiedlichen Funktionen:

Ziele setzen

Was kann die Funktion?

Wenn man einen Wattmesser zur Verfügung hat, können hier Ziele gesetzt werden, wie etwa über eine Minute 500 Watt Leistung zu bringen.

Eine andere Funktion ist, dass für ein bestimmtes Segment ein Ziel festgelegt werden kann, was dann auch direkt in der App bei einer Aktivität synchronisiert und zurückgespielt wird.

Meine Einschätzung zu den Premium Zielen

Bei der Wattmessung verhält es sich für mich wie bei vielen, noch später erläuterten Funktionen, da gibt es besseres auf dem Markt, meist von den entsprechenden Herstellern. Für mich sind das nicht die Killerfeatures, die den Preis für die Premiumfunktion rechtfertigen.
Wenn man mit der App die Aktivitäten trackt, dann ist die Zielsetzung für Segmente super, weil es eine direkte Rückmeldung kommt. Wenn man externe Geräte wie ein Garmin Forerunner oder Edge nutzt, bringt es während des Trainings wenig.

Heatmaps

Strava Premium

Keine wirkliche Überraschung – meine Rad-Heatmap

Ein Funktion, auf die mich ehrlich gesagt sehr doll gefreut habe. Aber die Funktionsweise ist etwas anders als ich gedacht habe. Spannend hätte ich es gefunden, dass man anhand eines Ausschnittes einer Karte sieht, was sind die beliebtesten Trainingsgebiete in der Region für eine bestimmte Sportart. So hätte man in fremden Städten einen schnellen Überblick über die „guten Strecken“ oder sieht vielleicht neue Wege die einem bisher verborgen geblieben sind.

Tatsächlich werden die eigenen Aktivitäten sehr schön graphisch dargestellt, je öfter man einen Weg genommen hat, desto dunkler und roter wird er. Schön anzusehen, aber ohne echten Mehrwert, da ich ja eigentlich weiß, wo ich langfahre, oder laufe – da ich hier ja jeden Grashalm kenne.

Trainingsvideos auf Strava

Die erste Premiumfunktion unter Training sind die Videos. Nett ist, dass die Sammlung immer zur Jahreszeit wechselt. Inhaltlich und technisch gut gemacht, aber das Rad wird hier nicht neu erfunden. Aber es gibt auf jeden Fall neue Anreize für das eigene Training.

Trainingspläne in der Strava Premiumversion

Strava Premium Trainingsplan

So sehen die tägliche Mails aus, die vom Trainingsplan kommen – gehen aber nicht auf individuelle Bedürfnisse ein.

Bei Strava Premium gibt es die Möglichkeit sich unterschiedliche Trainingspläne für unterschiedliche Ziele erstellen zu lassen. Man wählt ein Ziel und die Zeit des Trainingsplans und bekommt einen entsprechenden Plan angezeigt. Gleichzeitig wird ein CRM-Tool gestartet, welches täglich eine Mail mit den Hinweis auf das planmäßige Training schickt.

Was alles nicht geht:

  • in dem Plan sind nicht persönliche Tempo- oder Pulsbereiche berücksichtigt
  • die Pläne sind nicht so individuell, dass in dem Plan die Zielzeit für eine bestimmte Strecke enthalten sind
  • in dem Plan sind keine Zielzeiten, Heufrequenzbereiche oder ähnliches angegeben. Nur etwa, heute 60 Minuten schneller Lauf
  • die täglichen Mails berücksichtigen nicht, ob man etwa am morgen schon aktiv war
  • Aktivitäten werden nicht mit dem Trainingsplan abgeglichen, markiert oder ähnliches
  • entsprechend gibt es keinen Abgleich, ob man im Plan ist, oder nicht
  • es kann nur ein Trainingsplan zur Zeit absolviert werden

Ich muss zugeben, dass ich mir mit Strava Premium viele dieser Funktionen erwünscht hätte. Denn wenn ich mir die Trainingspläne von Steffny oder anderen Autoren anschaue, dann sind sie doch deutlich konkreter und lassen sich mit einer einfachen Excel-Tabelle auch schnell umsetzten. Hier hat Strava sicherlich noch nicht sein volles Potential ausgespielt. Spezifischere Pläne mit einem entsprechenden Abgleich zu den Aktivitäten wäre ein echter Mehrwert, gerade weil bei Strava Premium die Herzfrequenzbereiche ausgewiesen werden.

Leistungskurve und Fitness & Kondition

Sind der Versuch mit recht einfachen Zahlen komplizierte Faktoren wie Fitness und Kondition aufzuzeigen. Dies geschieht aus meiner Perspektive hauptsächlich durch die Anzahl der absolvierten Trainingsminuten und dem Pulsbereich. In Summe finde ich die Graphen recht unübersichtlich und was fast noch schlimmer ist, ich kann keine Rückschlüsse auf mein Training daraus ziehen. Das einzige, was wirklich stimmt, dass ich nach dem Marathon in eine Phase der starken Ermüdung gefallen bin – das wusste ich aber auch ohne diese Analyse.

Strava Premium Kondition

Eine Funktion bei Strava Premium, die mich nicht voran bringt, oder ich verstehe sie einfach nicht.

Der Strava Suffer Score

Fällt im Feed bei Strava Premium mit als erstes auf. Vom Grundprinzip ist das auch wieder der Versuch verschiedene Parameter in einer Kennzahl festzuhalten. Der Suffer Score bezieht sich vor allem auf die Herzfrequenz, den verschiedenen Frequenzbereiche und der länge des Trainings. Je länger in hohen Frequenzbereichen, desto höher der Suffer Score. Zum Beispiel hat ein lockerer Lauf am Morgen bei mir einen Score von um und bei 50, während der Marathon einen Wert von 464 und die Cyclassics immer im Bereich von 200 sind. Die Zahl finde ich zugegebener Maßen ganz gut, gerade die Unterschiede zwischen Rad und Laufen sind wirklich spannend.

Herzfrequenzanalyse

In jedem Training ist bei Strava Premium eine sehr schöne Grafik zu sehen, wie lange in welchem Pulsbereich trainiert wurde. Unterschieden wird in Ausdauer, Mäßig, Tempo, Schwelle und Anaerob. Die Einteilung beruht auf dem gemessenen Maximalpuls. Das ist schön anzusehen, da aber keine Rückkopplung zum Trainingsplan vorhanden ist, und so die Zahlen direkten Einfluss auf das Training haben, ist es nicht mehr als ein Gimmik. Da ist Garmin mit der Pulssteuerung per Uhr deutlich weiter. Und die fünf Zonen sind auch wirklich schnell mit einer Exceltabelle ausgerechnet.

Strava Premium

Gan spannend, die Herzfrequenz nach einem Training von Michal Kwiatkowski

Segmente bei Strava Premium

Das beste an Strava sind die Segmente. In der Premiumversion kann man Chancengleichheit in Form von Alters- und Gewichtsklassen herstellen. Das ist eine gelungene Idee, da es gerade für nicht Topsportler quasi unmöglich ist, mal einen KOM zu schaffen und so die begehrten Pokale nach jeder Einheit einzusammeln. I love it.

Pokale

Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass die gesammelten Pokale und Herausforderungen mit Strava Premium immer sichtbar sind. Naja, wer es braucht.

Lohnt sich jetzt Strava Premium

Mhhh, ich liebe Strava und finde die Funktionen in der Grundversion mega gut. Die zusätzlichen Features im Bezahlmodus finde ich hingegen nicht so überzeugend, da vieles auch mit einer einfachen Excel zu erledigen ist.

Was ist Eure Einschätzung/Erfahrung mit Strava Premium?

3 thoughts on “Lohnt sich Strava Premium?”

  1. Marten sagt:

    Hi Patrick,

    ich glaube, das fehlte dir in der Premium-Heatmap:
    http://labs.strava.com/heatmap/#11/9.92752/53.62400/gray/bike
    Ich habe auch mal versucht, das bei meiner Routenplanung mit einzubeziehen, musste allerdings feststellen, dass ich auf vielen für mich unschönen Streckenabschnitten gefahren bin. Man kennt eben nicht die Präferenzen derer, die da ausgewertet wurden…

    Schönen Gruß
    Marten

    1. Patrick sagt:

      Hallo Marten,

      ja genau – damit macht die Funktion wieder total Sinn.

      Danke für den Link.

      VG

      Patrick

  2. Jan.K sagt:

    Hi Patrick,

    zu den Segment-Zielen: Mit dem Garmin Edge 520 bekomme ich (dank der Live-Segmente) meine Zielzeit zu Beginn eines Segments (und auch währenddessen) angezeigt, kann also (mit Unterstützung der beiden frei zu belegenden Datenfelder und des „Virtual Partners“) verschiedene Varianten nutzen, um im Segment meinen Fortschritt zu beobachten.

    Gruß,
    Jan

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