Etikette für Radfahrer – freundliche Rennradfahrer

Etikette für Radfahrer

Ein kurzer Gruß, wenn einem ein anderer Radler entgegenkommt, ein freundliches Wort an der Ampel, kurze Nachfrage bei einer Panne. Die klassische Etikette für Radfahrer ist übersichtlich und im allgemeinen auch angewandt – aber es gibt noch ein paar Ausnahmen, die nicht so eindeutig sind.

Windschatten fahren

Klar im Windschatten fahren macht Spaß. Klar auch, dass wenn ich von einer Gruppe überholt werde, dass ich versuche dran zu bleiben um so mit weniger Energie schneller zu fahren. Klar sollte aber auch sein, dass die schnelleren Fahrer den langsameren freundlich Grüßen, ein einfaches „Moin“ reicht hier in Hamburg ja schon. Wenn der Windschatten ausgenutzt wird, sollte es selbstverständlich sein, dass an der nächsten Ampel kurz „Hallo“ gesagt wird und im besten Fall der Hinweis, dass man sich hinten ranhängen möchte. Dass nicht im Wind gefahren wird ist ja klar, immerhin wurde er eben überholt und soll den Service auch genießen. Das Wissen, dass die Gruppe gewachsen ist macht auch einen Sicherheits-Unterschied aus, die Fahrweise, ob ich mit einer gut eingespielten dreier Gruppe oder einer fünfer Gruppe mit zwei Unbekannten ist schon sehr unterschiedlich. Kennen die anderen auch jede Welle in der Straße, sind sie überrascht, wenn ich einen Schlenker fahre und so weiter und so fort – es gibt also gute Gründe zu wissen, dass man gewachsen ist. Alles gut.

Im Windschatten ausruhen

Nun wird es meiner Meinung nach problematisch mit der Etikette für Radfahrer. Jemand fährt in einer Gruppe mit (nachdem er überbot wurde), nutzt den Windschatten um Kräfte zu sparen für den kommenden Anstieg. Die Personen vorne sind eher Format Marcel Kittel und Andre Greipel, der hinten eher so der Chris Fromme oder Vincet Nibali. Natürlich ist er am Berg schneller, natürlich überholt er, natürlich hängt er die schwereren Fahrer ab – aber auch völlig kommentarlos? Nicht einmal „auf geht´s“, „Danke fürs mitnehmen“ oder was auch immer? Ich will nicht kleinlich oder arg spießig sein, aber ich finde es in Summe schlicht unhöflich über einen längeren Zeitraum den Windschatten auszunutzen, ohne ein Wort zu sagen, um dann am Berg zu überholen und dabei (zumindest gefühlt) abfällig zu schauen. Gerade wenn an Ampeln auch nicht gegrüßt, sondern eher Manöver gefahren werden, die verhindern doch mal vorne im Wind zu sein. Da gibt es doch ein Unterschied zwischen Training und Rennen. Beim Rennen erwartet man das nicht anders (und machen wir es auch nicht), aber auf einer Trainingsrunde ist das albern – und so wird das Training dann doch zum Rennen – und ich musste den Berg hochsprinten, um den „Übeltäter“ noch abzufangen und habe jetzt einen entsprechenden Muskelkater. Alles nur wegen der Etikette für Radfahrer – die ja auch sagt, der Schnellste ist als erstes im Ziel 😉

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