Nun liegt meine Triathlonpremiere hinter mir. Gestern war endlich der Premierentag in Hamburg mit der Sprintdistanz beim WTS Triathlon in Hamburg. Der erste Triathlon – mein Fazit.
Der erste Triathlon: Vorbereitung
Über die Vorbereitung für das Schwimmen, Radfahren und Laufen hatte ich ja schon eine eigene kleine Serie geschrieben, auf jeden Fall ging ich mit dem guten Gefühl an den Start am Alsteranleger, fit genug für die Herausforderung Triathlon-Sprintdistanz zu sein.
Der erste Triathlon: Wechselzone einrichten
Triathlon ist im Vergleich zu Laufevents und Radrennen von der Logistik deutlich aufwendiger. In der Wechselzone muss alles für das Laufen und Radfahren deponiert, während im Ziel warme Klamotten warten sollten. Denn in die Wechselzone zum Abholen des Rades und Co. kommt man erst, wenn alle Sportler das Ziel erreicht haben, was bei einem frühen Start mehrere Stunden dauern kann. Weiterhin müssen Neo, Schwimmbrille und Co noch zum Schwimmstart gebracht werden. Ich bin das alles gefühlt 1000mal durchgegangen – das wird bestimmt auch mal routinierter.
Der erste Triathlon: Schwimmen
Bei der ersten Disziplin ist auf jeden Fall noch eine Menge Luft nach oben. Nicht nur meine Kraueltechnik muss noch deutlich verbessert werden, ich habe mich in Summe wohl auch etwas blöd angestellt. Aber der Reihe nach
Neo ja oder nein
Die Alster hatte den Messergebnissen nach in den letzten Tagen konstant 20 Grad – also sehr ähnlich der Lufttemperatur. Von daher stellte sich für mich die Frage, ob ich einen Neo anziehen, oder darauf verzichten sollte. Bei den anderen war das Verhältnis grob 1/3 mit, die Mehrheit ohne. Ich wog ab, ob die bessere Wasserlage bei 500 Meter schwimmen einen größeren Unterschied ausmachen würden, als die zusätzliche Zeit beim Wechsel – ich entschied mich gegen den Neo.
Schwimmen in der Alster
Es kostet schon etwas Überwindung in die Alster zu springen, aber was muss, das muss. Entsprechend bin ich mit einem kleinen Satz rein in das Hamburger Wahrzeichen und sofort kamen zwei Überraschungen: sie ist kälter als gedacht und viel flacher. Da ich aber lieber nicht ertasten wollte, was da so auf dem Grund liegt, bin ich schnell in die Schwimmposition gewechselt und habe versucht mich warmzuhalten.
Der Start erfolgt von einem Seil im Wasser. Da ich ja wußte, dass ich nicht der beste Schwimmer bin, wollte ich mich nicht ganz vorne einreihen, sondern eher so in der zweiten Reihe. Das funktionierte auch ganz gut, bis ich mich einmal umdrehte und dann auf einmal in der vierten war, keine Ahnung wie das passiert ist, aber dann ging es auch schon los. Auf der Sprintdistanz absolviert bestimmt die Hälfte aller Starter die Schwimmdistanz im Bruststil, mir vielen dabei vor allem zwei Dinge schwer: 1. durch „Wellen“, Tritte und Schläge in den richtigen Rhythmus zu kommen und 2. langsamere Schwimmer zu überholen – das klappte alles nicht, so dass ich mich beim schwimmen dann irgendwann aufs ankommen konzentriert habe – nach etwas über 14 Minuten war es dann (endlich) soweit.
Der erste Triathlon: Wechsel 1
Nach dem Schwimmen ging es auf wackligen Beinen die Stufen der kleinen Alster hoch und dann in einer kleinen Schleifen zum Ballindamm, der ja als Wechselzone fungierte. Mir war vorher klar, dass das alles sehr lang ist, aber im Rennen kam es mir noch viel länger vor.
Vom Ausstieg Schwimmen bis zum Start Rad waren das 800 Meter. Da mein Rad recht dicht am Schwimmen stand, musste ich eine relativ lange Strecke in meinen Radschuhen zurücklegen (meine haben keine Schlaufe, so dass ich die Pedale nicht fixieren konnte). Ich bin den Wechsel recht flott angegangen und habe dort schon viele überholt, die beim Schwimmen deutlich schneller waren als ich. Auch der Verzicht auf den Neo hat sich hier ausgezahlt, nur Radschuhe an und Helm auf, und schon konnte es losgehen.
Der erste Triathlon: Radfahren
Als ich auf dem Rad saß, wußte ich, dass ich Zeit aufs Schwimmen gut machen muss, entsprechend schnell bin ich losgefahren und habe erst kurz vor dem „Anstieg“ Palmalie angefangen was zu trinken. Um dann Vollgas weiter zu fahren. Ein wenig gestört hat der Wind, aber das ist in Hamburg ja nix neues. Ansonsten war das Radfahren dadurch geprägt, andere Sportler zu überholen und nicht ausversehen in einen Windschatten zu geraten. Ansonsten verlief das Radfahren unspektakulär und endete mit einem Schnitt jenseits der 35 voll im Plan.
Der erste Triathlon: Wechsel 2
War erwartbar deutlich schneller als der erste Wechsel. Vom Rad und laufend durch die sehr volle Wechselzone, Rad abgestellt Schuhe und Helm in den Behälter geworfen, Laufschuhe über und ab ging es. Um meinen Stellplatz schneller zu finden, hatte ich ein Stück Stoff an die Stange gebunden, das half wirklich, denn alle Stellplätze sehen natürlich komplett gleich aus, und die Nummer des Stellplatzes hatte ich schon beim schwimmen vergessen.
Der erste Triathlon: Laufen
Schon etwas müde ging es auf die Laufstrecke, die ich ja ganz gut kannte. Zunächst ging es sehr flott voran, etwas ausgebremst im Tunnel und dann führte die Laufstrecke Richtung Mittelweg etwas hinauf, was meine langsamste Phase beim Laufen war. Erst 1,5 Kilometer geschafft, schon recht müde, da kamen irgendwie Zweifel auf, ob die Wunschzeit noch zu schaffen ist. Dann ging aber alles sehr schnell, 2,5 Kilometer mit einem Schluck Iosdrink geschafft, dann die Wende und erneut zum Tunnel und dann waren es ja nur noch 1000 Meter. Erdinger hat da noch mal richtig Party gemacht und in der Innenstadt stand der Support, also Zähne zusammenbeißen und die letzen Meter noch mal beschleunigen. Nach 1:26 war dann der erste Triathlon geschafft.
Der erste Triathlon: Fazit
Die Kombination der drei Disziplinen ist auf jeden Fall eine besondere Herausforderung. Nicht nur von der Belastung her, sondern auch in der Logistik – und genau darin besteht ja der besondere Reiz, dem man schnell erlegen ist. Für mich wird es nicht der letzte Triathlon gewesen sein. Bevor es mal auf längere Distanzen geht, muss ich auf jeden Fall besser schwimmen können, aber das kann man ja üben.