Ein einsames (Radler-)Wochenende

Dieses Wochenende sollte es mit einer gemeinsamen Ausfahrt nicht klappen. Trainingsreisenvorbereitung, Kiellegung und bei dem Wetter natürlich Grilleinladungen mussten wahrgenommen werden. So machten wir uns jeweils allein auf unterschiedliche Runden. Felix bevorzugte am Samstag unsere klassische Runde und erwischte wohl einen guten Tag, denn am Ende stand ein 31er Schnitt auf dem Tacho. 
Ab hier kam der Wind von überall her – nur nicht von hinten. 
Um dem im nichts nachzustehen, wählte ich für meine Sonntagsrunde den Hamburger Osten mit null Höhenmeter. Das letzte mal sind wir die Runde im späten Hamburger Winter bei -1 Grad gefahren und heftigsten Winden gefahren, so das gestern eine echte Chance zu Rehabilitation der Strecke bestand. Wehte in Altona nicht ein kleines Lüftchen, änderte es sich ab der Hafencity doch spürbar. Und um es vorweg zu nehmen, Stau und Gegenwind auf den „Transferstrecken“ in die Vier- und Marschlande verhinderte bei mir einen Schnitt jenseits der 30 – aber man soll ja nicht nur auf die Zahlen schauen. Zurück zum Wind, der kam auf dem Hinweg ab Rothenburgsort aus allen Richtungen, nur nicht von hinten – und für mich völlig unverständlich änderte es sich nach der Wende am Zollenspieker Fährhaus auch nicht, eher ganz im Gegenteil, der Wind kam immer häufiger von vorn. Dennoch rollte es sich ganz gut, wenn der Wind mal nicht wehte, stiegen das Tempo schnell und ohne die ganze große Anstrengung auf deutlich über 34 km/h, was sich schon wirklich gut anfühlte. Am Ende standen knappe 70 Kilometer mit einem 29er Schnitt auf dem Tacho. Langsam werden die Strecken länger und schneller, es sind ja auch nur noch knappe vier Wochen bis zum Velothon Berlin. 
Zanshin Dojo und Sindt Consulting Cycling Tem - Ost-Runde
Die Runde in der Übersicht
Wirklich unglaublich war es zu sehen, wie viele Radler bei früh-sommerlichem Wetter in den Marschlanden unterwegs waren. Es ist wirklich kein Vergleich zu den klassischen Strecken in Hamburgs Westen, was mir pragmatische Probleme bereitete: Ich finde das Grüßen unter Rennradfahrern ja sehr sympathisch, aber gestern nervte es irgendwann einfach, so dass ich es irgendwann eingestellt habe, nicht ohne bei jeder Begenung ein schlechtes Gewissen zu haben – aber es schien, dass es nicht nur mir so ging 😉 Ansonsten war alles zu sehen, was den Radsport so ausmacht: große Trainingsgruppen – zum Teil mit Begleitfahrzeug, Triathleten, einzelne Fahrer, usw. usf. So unterschiedliche die Fahrer, so unterschiedlich waren auch die Bekleidungen der Fahrer. Von kurz/kurz bis lang/lang war alles zu sehen, schaue ich mir meinen Sonnenbrand an, hätte ich meine Armlinge anziehen sollen. Zusammenfassend lässt sich sagen: schöne Runde aber da der Weg gen Osten doch nervig ist, bleibt mein Radrevier vorwiegend der Westen.
Was bleibt: Ein heftiger Sonnenbrand auf den Unterarmen, ein gutes Gefühl in den Beinen und Vorfreude auf Berlin.   

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