Die Cyclassics

 

Heute war der Tag der Tage – oder so ähnlich. Auf jeden Fall sollte sich heute zeigen, ob sich das Training der vergangenen Wochen gelohnt hat. Und um es vorweg zu nehmen: es hat sich gelohnt. Alle selbst gesetzten Ziele wurden erfüllt, wenn nicht übertroffen:

  • Wir sind alle gemeinsam und heil ins Ziel gekommen, das Hauptziel.
  • Mit einer Zeit von 1:28 sind wir gut 12 Minuten unter unserer Zielzeit geblieben, was einen Durchschnitt von etwa 38,6 entspricht.
  • Finn, Felix und meine Person belegen in unseren Altersklassen Plätze um die 130, in der Gesamtwertung mit Konstantin um die 425 von über 5100 Finishern. Das Ziel im vorderen Drittel zu landen, ist in vorderes Zehntel gewandelt.
  • Konstantin ist in seiner Altersklasse 84. geworden – Wahnsinn
  • Der Wahnsinn wurde von Nina übertroffen, die 11. ihrer Altersklasse und 22. im Gesamtklassement der Frauen geworden ist.
  • In der Teamwertung haben wir einen grandiosen 16. Platz von 261 Teams gemacht.

 

Aber der Reihe nach:

Freitag

Das Cyclassics-Wochenende begann am Freitagabend mit einer sehr entspannten, kurzen Runde. Die 35 Kilometer wurden mehr redend als radeln verbracht und waren ein guter Einstieg ins Wochenende.
Samstag
Am Nachmittag wurde das Rad fertig gemacht und dann ging es an die Vorbereitung für unsere Pastaparty. Kohlenhydrate und Hefeweizen (alkoholfrei) satt und eine umfassende Taktikbesprechung haben sich am Renntag ausgezahlt. Durch die Trainingsrunden kannten wir eh einen Großteil der  Strecke recht gut, die unbekannten Strecken wurden ausführlich besprochen und in etwa traten die Dinge auch ein, wie wir sie geplant hatten.
Sonntag
Zu einer sehr unschönen Zeit klingelte der Wecker und auf ging es in die Küche: Um diese Uhrzeit frühstücken ist nicht meine Stärke, aber was rein muss – muss rein. Radklamotten anziehen und Felix auf den Weg abholen. Zusammen sind wir zur Lombardsbrücke, wo schon die anderen drei auf uns warteten.
Start Cyclassics, Sindt Consulting Cycling Team
Das Team vor dem Start
Kurz Passanten angesprochen und schon gab es ein ordentliches Startfoto. Anschließend sind wir zu unserem Startblock gefahren, der sich a als größer als erwartet herausstellte und b doch der letzte war. Irgendwo in der Mitte haben wir uns eingereiht und die Wartezeit mit der Analyse von modernen Sportlernahrung (Gels) verdattelt. Pünktlich ging es dann um kurz nach 8.00 Uhr los. Da genügend Strecke bis zur Zeitnahme war, konnte schon Tempo aufgenommen und quasi fliegend gestartet werden.
Die ersten Kilometer wollten wir ruhig angehen lassen und uns nicht von der allgemein erwarteten Hektik anstecken lassen. Entsprechend wurde das Tacho auf 36-38 km/h eingestellt und gehalten. Komisch war, dass wir schon bei diesem Tempo mit Abstand die schnellsten in unserer Umgebung waren. Nirgends war auch nur im Ansatz eine Gruppe zu sehen, die unser Tempo fahren wollte. Also griff recht bald Plan B: Mannschaftszeitfahren. Und so nahm unser Zug langsam Fahrt auf. Nach guten acht Kilometern ist Finn nach vorne gegangen und hat auf jeden Fall den Grundstein für die guten Zeiten gelegt. Bis Pinneberg hat er unglaublich das Tempo gemacht, selten unter 40 km/h und immer links. Für den Rest der Gruppe war es ein vergleichbar entspanntes fahren, so im Windschatten. Ab Pinneberg haben wir etwas mehr gewechselt und so ging es weiterhin flott und ohne größere Schwierigkeit nach Wedel. Nach knappen 55 Minuten war der Hafen von Wedel und die etwas gefürchteten Flutschwellen Geschichte. Die anschließende erste Aufwärtsfahrt ging wie alles heute flott und schon waren wir am Fuße vom Kösterberg. Der Tinsdaler Kirchweg wurde mit deutlich über 30 km/h absolviert und dann kamen meine beiden Angstgegner: Die beiden ernsthafteren Anstiege. Das ganze Team und besonders Felix haben mich wunderbar hochgezogen. Konstantin hat an der Spitze das Tempo gehalten und auch mal einen Gang rausgenommen, während mein Pulsschlag in ungeahnte Höhen geschossen ist. Nach (für mich) sensationellen 7.30 Minuten (immerhin ein 30er Schnitt über die „Berge“) war die Qual vorbei. Das wirklich unglaubliche ist, dass wir in der Gruppe auch am Berg mit die schnellsten waren, ich habe wirklich noch nie so viele Radler bergauf überholt. Das einzige Gute am bergan fahren ist, dass es anschließend runter geht. Zügig aber nicht zu schnell ging es alle Hindernisse sicher umfahrend Richtung Nienstedten. Weiterhin links und mit einem Tempo um die 50 km/h ging es zum Gegenanstieg Teufelsbrück. Hier wurde es ein wenig unübersichtlich, weil sich ein „Knäul“ an Radlern gebildet hat und kurz unser Team auseinandergerissen hat. Kurz gewartet, gesammelt und dann ging es Richtung Ziel. Langsam mussten alle deutlich auf die Zähne beißen, um das Tempo zu halten. Immerhin war noch Kraft, um ab dem Axel Springer Platz Sprintspielereien zu veranstalten, wobei sich der ein oder andere etwas verschätzte. Trotzdem sind wir alle innerhalb vom drei Sekunden ins Ziel gekommen. Ein Blick aufs Tacho hat schon die Werte geliefert, die dann auch im bisher inoffiziellen Ergebnis zu finden sind. Eine tolle Mannschaftsleistung.
Mit uns fuhren fast die gesamte Strecke verschiedene Fahrer. Einige haben sich zwischendurch an der Führungsarbeit beteiligt, was wir einen fairen Zug fanden. Auf unserer Facebookseite, fand sich heute Abend auch schon ein Dank – so gehört sich das….
Insgesamt eine tolle Veranstaltung mit einem für uns mehr als gutem Ergebnis.
Was bleibt: Muskelkater und Freude
Erschöpft und glücklich nach dem Rennen

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