Der Velothon 2016 – endlich passte alles

Puhh, der Velothon 2016 ist geschafft. Die Beine tun zwar tierisch weh, die Freude über das absolut gelungene Veranstaltungswochenende überwiegt aber deutlich.

Vorbereitung auf den Velothon 2016

Der Velothon war auf dem Rennrad die erste ernsthafte Probe des Jahres, welches bisher nicht gerade durch viele Kilometer gekennzeichnet war. Entsprechend entspannt ging es nach Berlin, wenn die eigenen Erwartungen nicht zu hoch sind, kann so ein Rennen auch ruhiger angegangen werden. Vor drei Jahren hatten wir das explizite Ziel die 120 Kilometer Strecke in unter drei Stunden zu schaffen. OK das ging in der Theorie nur, weil die Strecke doch in Wirklichkeit gute acht Kilometer kürzer war. Vor zwei Jahren dann Dauerregen und Platten – der Velothon hatte entsprechend was gut zu machen.

Messe und Anmeldung

War wie immer gut organisiert, die Startunterlagenabholung verlief völlig reibungslos und mit dem überraschenden Ergebnis, dass Felix und ich aus Block B starten würde – der Block passte nicht zum geplanten Sch ist von 36, aber das wird sich noch zeigen. Weiter auf der Messe, die dieses Jahr etwas kleiner ausfiel, dennoch genug Möglichkeiten ordentlich Geld für das schönste Hobby auszugeben. Anschließend noch zu einer kurzen Diskussionsrunde mit dem Veranstalter und dann ging es auch schon ans Carboloading für das Rennen.

Der Velothon 2016

Ausblick vom Startblock beim Velothon 2016

Ausblick vom Startblock beim Velothon 2016

Ich mag ja am Velothon die recht späte Startzeit der langen Strecke. Entsprechend entspannt ging es um kurz nach acht Uhr vom Hotel zum Start an der Siegessäule. Auf dem Weg die Teilnehmer der kurzen Runde gesehen und die letzten Starter der Teilnehmer ohne Zeitnahme – Radsport ist einfach phantastisch vielfältig und ich finde es toll, das der Velothon ein Event für Kinder, Fixies, Klappräder, engagierten Halbprofis und Radlern mit Körbchen inkl. Hund ist.

Wir sortierten uns in unserem Startblock ein und klärten letzte „taktische Details“ – zusammenbleiben und erstmal mitfahren und schauen wie es läuft. Aber auch Luft behalten für die letzten Kilometer. Und so verwundert es nicht, dass es bis zum Grunewald mit einem 42er Schnitt ging. Es war eine schnelle und ruhige Fahrt, alle waren sehr aufmerksam. Schnell ging es in den Grunewald, hier wurde die Raserei durch eine Kolonne von Polizei und Rettungswagen ausgebremst. Hinterher stellte sich raus, dass in dem Krankenwagen wohl der Radsportler lag, der wenig später leider im Krankenhaus an den Folgen eines Herzinfaktes gestorben ist.

Für uns ging es weiter durch den Grunewald und die Ausläufer von Berlin. Die erste Rennstunde hatten wir mit einem 38er Schnitt beendet, und wir fasten kurzerhand den Entschluss, das ziehen wir bis ins Ziel durch. Leider fehlte mir kurze Zeit später das Kontrollinstrument. Die Berliner Straßen sind in einem wirklich schlechten Zustand und die Halterung meines Garmins hat nachgegeben – also wenn irgendjemand in der Nähe von Kleinmarchow einen kleinen schwarzen Kasten gefunden hat, gerne her damit. So ging es nach Gefühl weiter, denn auch die Batterien von Felixs Tacho schwächelten. Aber es lief, immer in einer guten Gruppe im flotten Tempo ohne große Zwischenfälle ging es auf die B101. Hier setzte sich irgendwann ein Fahrer von Immobilien Scout an die Spitze und zog uns die gesamte Strecke mit einem Tempo jenseits der 40 – Wahnsinn.

Dann ging es Inder durch Berlin und das Flugfeld Tempelhof, das konnte ich dieses Jahr erstmals richtig genießen – hätte ich schon erwähnt, dass das Wetter perfekt war – aber langsam merkte ich meine Kräfte schwinden, es waren ja auch nur noch 15 Kilometer. Anschließend ging es vorbei an dem schweren Unfall am Hermannsplatz, hoffentlich geht es allen Beteiligten wieder besser – sah schlimm aus. An der East-Side-Gallery waren meine Körner mehr oder weniger aufgebraucht und bei mir tat jede Beschleunigung richtig weh, hinzu kam ein unangenehmer Gegenwind. Das sah man hinterher auch in den Zahlen, der Schnitt rutschte hier auf 33 bis 35 ab.

Die Zielgerade des Velothon 2016 kam mir entsprechend laaaaaaang vor, aber noch einmal alles gegeben und am Ende sehr gefreut, als wir nach 3.04 ins Ziel kamen. Immerhin ein Schnitt von 37,7 – es passte also alles.

Zielbereich beim Velothon 2016

Zielbereich beim Velothon 2016

Nach der Zieldurchfahrt ging es auf einen langen Bogen zum Verpflegungsbereich, immer wieder erstaunlich, wie schnell zwei Liter Flüssigkeit weg sein können. So endete der Velothon 2016 entspannt wie er angefangen hat – für uns eine rund um gelungene Veranstaltung, auch wenn es schwer fällt das zu schreiben, angesichts des Todesfalls und des einen schweren Unfalls.

Zielbereich beim Velothon 2016

Zielbereich beim Velothon 2016

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